Gott & die Schöpfung

 
„Tote Hose!“ stöhnt Gott im Dunkeln, keine süße Maus zum Munkeln, keinen feuchten Dreck am Stecken, nicht mal was zum Zunge lecken…
Wie erbärmlich, das Nirwana, viel zu brav das Paradies! Kein Geschrei und kein Geschieß! Ach, wie langweilig ist dies....!"

Wie lang soll ich noch weilen und vergammeln mit den Meinen?“ Fragte er sich, der Namenlose, Bodenlose.

„Es werde Licht!“ schrie er voll Wut. „Es wird doch Zeit, dass sich was tut!“

Den Engeln ward es angst und bange. Sie schlugen Augen und Flügel nieder, drückten sich eng aneinander mit dem Gefieder, aber sie hielten Gott wie immer treu die Stange!“

„Es werde Licht!“ schrie er noch einmal voller Wut mit Wucht. Und noch einmal - verflucht, denn aller guten Dinge sind drei. Also schrie er dreimal für Vater, Geist und Sohn, wobei es ihn beinah gefeuert hätt' vom Thron, so ein Hohn!

Ein Kugelblitz fuhr aus dem Dunkel hernieder, ein Urpurknall und schon hallte die Stille im Echo wieder.
Im Engelserschrecken ein hämisches Lachen und siehe da: Luzifer reitet munter herunter auf seinem Feuerdrachen mit Kometenschweif und Lavagewitter, dass die Himmelsbretter nur so krachen.

Ein Ghost Rider ist gar nichts dagegen! Sogar der Heilige Geist seufzt verlegen, ihm wird angst und bange. Doch, in Nullkommanichts, Gott zählt bis drei, schon ist das Getöse wieder vorbei.

Engel im gleißenden Schein um den Thron umjubeln Gottvater. Der erholt sich vom Schlag und plant nun den Sohn. Im Feuerschein sieht er Sterne, Welten, Planeten, Universen erstehn - die Freiheit der Wahl, die er versehentlich übergab an Prolethen. Luzifer und sein wildes Heer unterwegs im Kommando von Satan, dem Herrn des Dunkeln.
Die Engel schlottern vor Entsestzen und fragen im Licht: „Was hat Gott bloß vor? Ist er vielleicht nicht ganz dicht?“
„Ach wie peinlich!“ seufzt Gott da verdrießlich, „ich ahnte ja nicht, was mir das Dunkel verbarg. Ich muss nun büßen auf immer und ewig für meine Gelüste, denn das Böse trat aus dem Dunkel ins Licht und Satan ist darauf erpicht, es zu verbreiten und mich zu vernichten.“

„O Himmel, was tu ich nur, ich armer Tor, warum trat ich bloß aus dem Dunkel hervor?“ Gott tut einen tiefen Seufzer, dass der Wind die Ozeane hebt und die Berge mit Wassermassen begießt, weil Gott sich so schaurig schämt, dass der Himmel sich mit ihm grämt.

Doch, wie immer, bei Not am Mann, weiß Rat der Heilige Geist, der Weise.und spricht: „Vater, ermanne Dich! Begrabe die Trauer! Fasse Mut! Denn nichts unter Gottes Sonne ist umsonst. Es ging auch nichts schief, denn Gott allein ist kreativ! Du Vater, wirst die Welt vom Teufel befrei‘n, denn Du brachtest ja auch schon das Licht hinein in das Dunkel. Bevor Dich Satan vom Throne stößt, pfeifst Du einfach auf die ganze Illusion und entschwindest heimlich, still und leise wieder im totalen Dunkeln – da, wo weder Götter, Menschen noch Teufel munkeln!“